Erste Ergebnisse der ÜPE Umfrage werden vorgestellt.

Wie funktioniert das Zusammenspiel von Ehrenamtlichen vor Ort und einem überpfarrlich tätigen Team von Hauptamtlichen? Bei der Vollversammlung des Diözesanrates wurden erste Ergebnisse einer Befragung vorgestellt.



Überpfarrlicher Personaleinsatz: Bei der abgekürzt „ÜPE“ genannten Konstruktion teilen sich zwei bis vier Pfarreien ein Team von Hauptamtlichen – Priester, Diakone, Gemeindereferentinnen und -referenten sowie Verwaltungsbeauftragte. Schritt für Schritt wird der überpfarrliche Personaleinsatz derzeit im Bistum eingeführt. Am Ende wird es 40 Teams für die 119 Pfarreien des Bistums geben.

350 Fragebogen wurden ausgefüllt

 

Wie sind die bisherigen Erfahrungen? Das wollte der Diözesanrat wissen und hat online einen Fragebogen veröffentlicht. Die Adressaten: die Ehrenamtlichen in den Gremien, die bereits ÜPE-Erfahrungen gesammelt haben. Erste Ergebnisse wurden nun auf der Online-Vollversammlung des Rates vorgestellt.


„Die Resonanz war wirklich gut“, sagt Sabrina Stelzig, die Geschäftsführerin des Diözesanrates. 350 mal wurde der Fragebogen ausgefüllt. Nicht alle Teilnehmer haben sämtliche der über 40 Fragen beantwortet: „Aber wir haben ein gutes Meinungsbild.“

Zum Beispiel zu der Frage, welche Bedeutung ein ehrenamtliches Leitungsteam am Kirchort im ÜPE hat. 40 Prozent betonen, dass Ehrenamtliche ohnehin das Gemeindeleben am Laufen halten, 22 Prozent konstatieren, dass sie keine Bedeutung hätten, sieben Prozent bemängeln, Entscheidungen würden über ihre Köpfe hinweg getroffen. Auf der anderen Seite empfinden 19 Prozent, dass ihrer Arbeit eine hohe Bedeutung beigemessen wird. Zwölf Prozent fühlen sich gut in die Kommunikation mit dem ÜPE-Team eingebunden.

Knapp Dreiviertel der Befragten sagen, dass sie sich bei ihrer Arbeit als Ehrenamtliche wertgeschätzt fühlen. Etwas über ein Viertel tut dies nicht.

Die Kommunikation muss besser werden

 

Als Kern vieler Schwierigkeiten im Zusammenspiel von Hauptamtlichen im Team und Ehrenamtlichen vor Ort zeigt sich, dass Kommunikation, aber auch die Möglichkeiten zur Mitbestimmung besser werden muss. Ebenfalls groß ist der Wunsch nach mehr Hauptamtlichen vor Ort, damit vor allem kleinere Pfarreien besser unterstützt werden können.


Das alles drückt die Stimmung in den Pfarreien: Für 33 Prozent der Teilnehmenden macht das Gemeindeleben Freude, für 32 Prozent nicht. 26 Prozent beklagen, das Gemeindeleben schlafe nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie ein.


Für Diözesanratsmitglied Angelika Löwe, einer der Initiatorinnen der Befragung, zeigen die Ergebnisse vor allem eines: „Die lokale Kirchenentwicklung muss weiter vorangebracht werden.“ Das unterstreicht auch der Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Generalvikariat, Rat Christian Hennecke: „Die Teams gemeinsamer Verantwortung haben eine hohe Bedeutung, da braucht es noch stärkere Bemühungen.“

Domkapitular Martin Tenge, Hauptabteilungsleiter Personal/ Seelsorge, entnimmt den Zahlen zum einen ein „beeindruckend hohes Engagement für Beteiligung.“ Kommunikation sei dabei ein Schlüsselthema. „Aber es gibt da durchaus unterschiedliche Wahrnehmungen“, meint Tenge. Insofern sei es geboten, verstärkt über Kommunikation nachzudenken: „Mit den Ergebnissen der Befragung können wir da gut weiter gehen.“

 

Rüdiger Wala KIZ 22.11.2020